Tragen wann immer es geht vermeiden!
Aus physiotherapeutischer Sicht stellt Tragen eine Belastung Ihres Beckenbodens dar. Obwohl für die Mutter-Kind Bindung sicher toll, fürs Bonding wichtig, es lässt sich nicht dran rütteln: Tragen stellt eine belastende Tätigkeit für Ihren Beckenboden dar. Umso mehr, je kürzer die Geburt zurück liegt. Drum lassen Sie, wann immer möglich, ruhig auch mal den Papa das Baby tragen. Auch für Ihn ist ja das Bonding wichtig!
Auf die richtige Tragetechnik achten!
Wann immer Sie tragen müssen, versuchen Sie dies möglichst körpernah zu tun. Je näher Sie das zu tragende Gewicht am Körper tragen, umso leichter wird es Ihnen erscheinen!
Achten Sie darauf, Ihren Oberkörper beim Tragen möglichst aufrecht zu halten und das Becken nicht vor den Brustkorb zu schieben. Auf diese Art haben Sie weniger Belastung am Beckenboden und Ihr tiefer Bauchmuskel kann diesen besser unterstützen.
Schrecken Sie nicht davor zurück, sich zur Unterstützung Ihres Beckenbodens eine elastische Bandage zu besorgen, welche Ihre Bauchmuskulatur bei der Stabilisierung Ihrer Lendenwirbelsäule unterstützt. Studien zeigen, dass die, früher von Physiotherapeutinnen gehegte Sorge, durch das Tragen einer Bandage würde die Muskulatur verkümmern, nicht zutrifft. Im Gegenteil: diese arbeitet besser, mit etwas Unterstützung.
Die richtige Tragehilfe benutzen!
Bei der Auswahl einer Tragehilfe sollten Sie darauf achten, dass Sie mit dieser möglichst viel Gewicht auf Ihrem Becken tragen können. Optimalerweise ist die Tragehilfe so lange, dass Sie den Beckengurt wirklich an Ihrem Beckenknochen verschließen können. Außerdem sollte die Tragehilfe Ihnen erlauben das Kind möglichst körpernahe zu tragen.
Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass Sie die Tragehilfe einfach und schnell schließen können, sonst besteht die Gefahr, dass Sie zu hause zu viel ohne jegliche Tragehilfe tragen. Es stellen sich dann oft Schulter-, Nacken- und Beckenbodenbeschwerden ein.
Da nicht jede Tragehilfe alle Kriterien erfüllt, verwenden manche Frauen zum kurz daheim tragen eine Tragehilfe, die sie sehr schnell durch Klettverschlüsse schließen können, für längere Ausflüge jedoch eine Tragehilfe, die zwar komplizierter zu schließen ist, aber ein körpernäheres Tragen ermöglicht.
Bei Trageberatung mehrere Tragehilfen probieren!
Viele Frauen machen eine Trageberatung schon in der Schwangerschaft, was durch die veränderte Statik und Körperform nicht optimal ist. Mit Baby ist es dann zwar deutlich mühsamer, bietet jedoch den Vorteil, dass Sie die passende Tragehilfe für sich und das Kind aussuchen können. Übrigens gibt es auch Kinder, die es hassen, getragen zu werden…
Bei vielen jedoch ist es die einzige Möglichkeit sie zum schlafen zu bewegen… Gerade für Mamis mit Schreibabys und jenen, die vor lauter Schlafmangel nirgends hin gehen wollen/können gibt es die Möglichkeit eine Trageberaterin zu sich nach Hause kommen zu lassen, um die optimale Tragehilfe auszuwählen.