Die Gerontologin und Internistin Helena Talasz hat 2014 eine Liste der Medikamentengruppen veröffentlicht, welche sowohl Entleerungsstörungen als auch Inkontinenz machen bzw. verschlimmern können.
Die Aufzählung der Substanzen reicht von α-adrenergen Substanzen, α-Blocker, ACE-Hemmern, Anticholinergika, Kalziumkanalblocker, Acetylcholinesterasehemmer, Diuretika, Lithium, Opioide, Psychotrope Substanzen (Benzodiazepine, Neuroleptika, Hypnotika), Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmern bis hin zu nichtsteroidalen Antireumatika.(1)
Vom Gerontologen abklären lassen!
Vor allem Menschen, die viele verschiedene Medikamente einnehmen müssen, sollten bei Zunahme ihrer Beschwerden an die Nebenwirkung eines Medikaments denken. Falls Sie, oder einer Ihrer Angehörigen (nach einer Medikamentenumstellung) von Harninkontinenz oder Entleerungsstörungen betroffen sind, oder sich Symptome verschlimmert haben, zögern Sie nicht einen Arzt zu konsultieren welcher auf die Behandlung von Harninkontinenz spezialisiert ist! Häufig kann ein auf alte Menschen spezialisierter Facharzt für innere Medizin (Gerontologe) weiter helfen.
1 H. Talasz, Harninkontinenz Geriatrischer Patientinnen. Screening und Abklärung. Zeitschrift für Gerontologie + Geriatrie mit European Journal of Geriatrics. 2014. 47: 57-68